Das Ziel unserer Haltungsform ist eine harmonische Herde mit gesunden und ausgeglichenen Tieren. Wir haben das große Glück, ein Grundstück gefunden zu haben, das von sich aus schon relativ viel mitbringt – vor allem Platz! Diesen versuchen wir nun den Pferden so optimal wie möglich zur Verfügung zu stellen.
Wir haben mit gemischten Herden aus Wallachen und Stuten jeden Alters gute Erfahrungen gemacht. Die aktiven unter den Pferden finden stets Spielkameraden und die ruhigen oder älteren haben ausreichend Rückzugsmöglichkeiten.
Bei der Fütterung legen wir Wert auf eine gute Heuqualität. Wir füttern aus zeitgesteuerten Heuraufen, sodass unsere Pferde und Ponys regelmäßige Heumahlzeiten haben und es keine langen Fresspausen gibt. Außerdem kommen die Pferde in der Weidesaison zeitlich begrenzt auf unsere großzügigen Koppeln. Da wir im Verhältnis recht viel Koppelfläche gegenüber wenig, leichtfuttrigen Pferden haben, gibt es bei uns ausschließlich überständiges Gras, sodass bei uns sogar Regeponys regelmäßigen Koppelgang genießen können.
Der Offenstall
Das Stallgebäude ist der zentrale Ort des Hofes. Es ist ein früherer Boxenstall, von dem circa die Hälfte zu einem großzügigen Offenstall umgebaut ist. Dieser Teil ist den Pferden jederzeit zugänglich. Der Offenstall ist in zwei Bereiche unterteilt: Im hinteren Bereich ist er mit Holzpellets eingestreut. Diese werden mit Mikroorganismen behandelt, sodass eine schöne weiche Liege- und Toilettenecke entsteht. Durch die Holzpellets ist die Staubbelastung im Stall sehr gering und auch gelegentliche Huster fühlen sich deshalb bei uns sehr wohl. Der vordere Teil des Offenstalls ist gepflastert und bietet mit 2 großen Sicherheitsfressgittern und weiteren Heuraufen ausreichend Platz, sodass wir bei Bedarf auch drinnen Heu füttern können.
Der vordere Bereich des Stallgebäudes ist noch weitestgehend in seiner Ursprungsform erhalten. Die ehemaligen Boxen dienen als Krankenboxen, Lagerfläche oder Futterkammer. Die breite Stallgasse ist bei schlechtem Wetter ein gern genutzter Putzplatz. Außerdem gibt es vorne im Stall eine Sattelkammer, die im Winter beheizt ist.
Der Paddock und Trail
Direkt an den Offenstall grenzt der Paddocktrail. Den Pferden stehen hier rund um die Uhr ca. 5.000 qm Fläche zur Verfügung. Der Paddock bietet neben einem natürlichen Gefälle, Knabberästen und einem großzügig angelegten Trail auch ausreichend Plätze zur Erholung und Entspannung. Der Trail führt um die mittlere Koppel herum und wird gerne als Rennstrecke genutzt. Bei einer Runde um den Trail legen die Pferde circa 300 m zurück. Je nach Wettersituation müssen sie dabei sogar eine kleine Wasserfurte durchqueren.
Auf diese Weise haben unsere Isländer nicht nur ausreichend Platz und Anreiz zur Bewegung und zum Toben, sondern sie können sich auch mal großzügig aus dem Weg gehen und ruhigere Ecken zur Erholung aufsuchen.
Die Koppeln
Unsere großzügigen Weiden erstrecken sich über eine Gesamtfläche von 3,5 Hektar – verteilt auf mehrere Koppeln. Sie werden nahezu ganzjährig im Wechsel von unseren Pferden beweidet. Dabei sind alle Koppeln unterschiedlich: Manche haben Zugang zu einem Teich oder Bach, es gibt Koppeln mit oder ohne Bäume, manche sind eher tief gelegen und damit feuchter und andere sind höher gelegen und damit auch für die Wintermonate geeignet.
Da wir uns auf Isländer und andere leichtfuttrige Robustrassen spezialisiert haben, ist der Koppelgang täglich zeitlich begrenzt und portioniert. Wir achten darauf, dass das Gras ausreichend lang und energiearm ist, bevor wir die Pferde auf die Koppeln lassen. Außerdem versuchen wir durch gezielte Weidepflege und Nachsaat vor allem die energiearmen Gräser und gesunde Kräuter zu vermehren. Auf diese Weise fühlen sich nicht nur unsere Islandpferde wohl, sondern wir gehen auch gezielt auf die Bedürfnisse einzelner Pferde ein, die z.B. an Ekzem oder Hufrehe leiden.
Alle Koppeln grenzen direkt an den Paddock oder den Paddocktrail an, sodass ein Auf- und Abtreiben der Herde auch für eine einzelne Person machbar ist – es sind keine Halfter notwendig. Auf diese Weise können die Pferde nach der jeweiligen Koppelzeit einfach wieder auf den Paddock gebracht werden. Diese portionierte Fütterung kommt nicht nur unseren leichtfuttrigen Isländern zugute, sondern schützt gleichzeitig das Grünland vor Überweidung. Deshalb ist es uns möglich, die Herde bei gutem Wetter bis in die Wintermonate täglich auf die Koppeln zu lassen. Einzig im Frühjahr, wenn das Gras frisch wächst, schließen wir die Koppeln und weiden schonend erneut an wenn das Gras wieder ungefährlich ist.
Die Paddockbox
Die Paddockbox besteht im Stall aus einer großen Box von insgesamt 24 qm. Eine Hälfte dient als Liege- und Toilettenecke und ist mit Holzpellets eingestreut. Die andere Seite ist gepflastert. Draußen schließt sich ein teilweise befestigter Paddock von circa 50 qm an. Ein ständiger Sichtkontakt zu der Herde ist damit gewährleistet – sowohl im Stall als auch draußen.
Die Paddockbox ist hauptsächlich für kranke Pferde gedacht, die zur Erholung und Genesung von der Herde separiert werden müssen. Durch ihre Größe ist es möglich auch mal zwei Pferde gleichzeitig aus der Herde zu nehmen, damit eines nicht alleine sein muss. Auch Neuankömmlinge ziehen zuerst in die Paddockbox ein bis sie schonend und schrittweise in die Herde integriert werden.
Der Reitplatz
Der Reitplatz ist mit 50x60m sehr groß angelegt, da wir uns auch hier eher an den Islandpferdereitern orientieren. Zwar ist es keine richtige Ovalbahn, aber er ist groß genug, um auch mal in allen 5 Gängen zu reiten. Momentan besteht der Reitplatz noch aus einer Mischung aus Mutterboden und aufgeschüttetem Sand und ist aufgrund eines leichten Gefälles auch nach einigen Tagen Regen noch relativ matschfrei. Durch eine Flutlichtanlage kann der gesamte Platz auch im Dunkeln genutzt werden.
Weiteres
Der Verdinandshof ist vor allem auf das Wohl der Pferde ausgerichtet. Die gesunde und artgerechte Haltung steht immer im Vordergrund, weshalb der Komfort für die Menschen erst an zweiter Stelle kommt. Trotzdem gibt es ein paar Annehmlichkeiten, wie zum Beispiel einen überdachten und gepflasterten Waschplatz, eine breite Stallgasse, eine geräumige und beheizte Sattelkammer und einen schönen Anbindebalken neben dem Reitplatz, um bei schönem Wetter auch draußen putzen zu können.